Gedenkstunde am ehemaligen "SS-Schießplatz Hebertshausen" ("Friedensweg")
Sonntag, 29.4.2001, 12.30 Uhr

Anfahrt, Auto + MVV
Am ehemaligen "SS-Schießplatz Hebertshausen" gedenken wir der über viertausend sowjetischen Kriegsgefangenen, die dort von 1941 bis 1944 von SS-Kommandos erschossen wurden. Auf der Grundlage des "Kommisarbefehls" wurden Offiziere und Soldaten der UdSSR, die von den Nazis verdächtigt wurden, Kommunisten zu sein, ohne weiteres Verfahren umgebracht. Ebenso wurde mit jüdischen Kriegsgefangenen verfahren. Unter Bruch des Völkerrechts wurden die Gefangenen von der Wehrmacht "entlassen" und an die SS überstellt.

Seit nunmehr 16 Jahren findet (veranstaltet von der Initiative "Jahrestag der Befreiung") im Anschluss an die internationale Befreiungsfeier in der KZ-Gedenkstätte Dachau diese Erinnerungs- und Gedenkstunde in Hebertshausen statt. Begonnen hatte sie, anlässlich des 40. Jahrestages der Befreiung vom Faschismus 1985, als "Friedensweg" vom Ort des ehemaligen Konzentrationslagers Dachau zur Erschießungsstätte. Aus Rücksicht auf die Gesundheit der ehemaligen Häftlinge des Konzentrationslagers Dachau und das umfangreiche Programm der Befreiungsfeiern wurde in den folgenden Jahren vom Fußmarsch von Dachau nach Hebertshausen Abstand genommen.

Die Bezeichnung "Friedensweg" aber ist bis heute geblieben - sie erinnert daran, dass die Initiative für diese Gedenkfeier von der Friedensbewegung in den Jahren der Systemkonfrontation zwischen Ost und West ausging und bringt zum Ausdruck, wie wichtig es auch und gerade heute ist, sich gemeinsam zu engagieren für eine Welt der Völkerverständigung und des Friedens. Gedenken, soll es ernst gemeint sein, muss stets auch ein "Erinnern für die Zukunft" beinhalten - in Sinne des Appells der befreiten Gefangenen der Konzentrationslager: 
Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg!
 

Es sprechen:
Ernst Grube, Präsidium der Lagergemeinschaft Dachau
Ein ehemaliger sowjetischer Dachauhäftling

Musikalische Umrahmung:
Klaus Kreuzeder, Saxophon

Veranstalter:
Initiative "Jahrestag der Befreiung"

Die Initiative wird getragen von:
Aktion Sühnezeichen Friedensdienste; AStA der Universität München; Bürgerinitiative für Frieden und Abrüstung; Bündniss 90/Die Grünen, Stadtverband München; Deutsche Friedensgesellschaft/Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen; Deutscher Freidenker Verband; DKP Südbayern; Evangelische Versöhnungskirche Dachau; Förderverein für Internationale Jugendbegegnung und Gedenkstättenarbeit in Dachau; Forum Republik Dachau; Friedensinitiative Christen in der Region München; Initiative irche von Unten; JungsozialIstinnen in der SPD, Landesbezirk Bayern; Lagergemeinschaft Dachau in der Bundesrepublik Deutschland; Münchner Bündnis gegen Rassismus; Münchner Friedensforum; Pax Christi München; PDS München und Dachau; Schwabinger Friedensinitiative; Truderinger Frauen für Frieden und Abrüstung; Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes / Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN / BdA); Verein Zum Beispiel Dachau
 

Ehemaliger "SS-Schießplatz Hebertshausen":

Anfahrt mit dem PKW:
bis nach Dachau, dort der Beschilderung KZ Gedenkstätte folgen. Von dort aus die Straße vor dem Haupteingang Richtung stadtauswärts weiter fahren, bis es nur noch rechts oder links geht. Rechts fahren, ca. 100m weiter links auf eine kleine Straße abbiegen und parken. Der ehemalige Schießplatz liegt dann ca. 2 Minuten zu Fuß entfernt und ist durch einen Gedenkstein zu erkennen (Feldweg folgen).

Anfahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln am  29.04.01:
S-Bahnlinie S2  nach Dachau, von dort mit der Buslinie 726 "Dachau / Kopernikusstraße" um
8:07 Uhr, 8:47 Uhr, 9:27 Uhr, 10:07 Uhr, 10:47 Uhr ... (alle 40 Minuten) bis zur KZ-Gedenkstätte Haupteingang. Dort nach Mitfahrgelegenheiten fragen.