Offener Brief: An die katholischen Bischöfe - Solidarität mit pax christi

Die katholische "Deutsche Bischofskonferenz" hat eine Beratungsfirma beauftragt, ihre Finanzen zu begutachten. Im vorliegenden Ergebnis wird der Posten, mit dem der Bundesverband von pax christi gefördert wird, als entbehrlich bezeichnet. Das Münchner Friedensbündnis protestiert mit diesem offenen Brief:

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An das Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz, Bonn

München, 09.02.2017

pax christi - Offener Brief


Sehr geehrte Mitglieder der Deutschen Bischofskonferenz,

„Wie glaubwürdig ist der Einsatz der Kirche für gewaltfreie Konfliktlösungen, wenn gleichzeitig der katholischen Friedensbewegung pax christi der Zuschuss gestrichen wird? Eine Erklärung, nach welchen Kriterien pax christi in den Augen der Deutschen Bischofskonferenz nicht mehr förderungswürdig sein soll, steht immer noch aus!“ so resümiert die pax christi-Bundesvorsitzende Wiltrud Rösch-Metzler das Ergebnis der Beratung des Ständigen Rates zur Zukunftsfähigkeit des Haushalts des Verbands der Diözesen Deutschlands (VDD). Dieser Frage schließen wir uns an.

Wir als Münchner Friedensbündnis, in dem pax christi seit Jahrzehnten vertreten ist, protestieren gegen diese Entscheidung. Wie soll Friedensarbeit gelingen, wenn sie von allen Seiten unter Druck steht und keine Unterstützung erfährt?

Und wir wollen Zeugnis ablegen, dass pax christi in München ein wichtiger Friedensakteur mit vielen eigenen und gemeinsamen Veranstaltungen ist. Im Friedensbündnis arbeiten wir an der Aufklärung der Bevölkerung gegen Kriegseinsätze und für friedliche Konfliktlösungen. Wir sind an der Kampagne gegen Rüstungsexporte beteiligt und organisieren gemeinsam den Ostermarsch, den Hiroshimatag, den Antikriegstag, die Münchner Friedenswochen und weitere Veranstaltungen zum Beispiel den Tag der Menschenrechte.

Tausende von Arbeitsstunden fließen ehrenamtlich in diese Friedensarbeit ein. Wenn
bei den Münchner FriedensaktivistInnen über Friedensgottesdienste, Politische Samstagsgebete oder über die Veröffentlichungen der Päpste gesprochen wird - wir erwähnen nur Laudato si - ist das den Mitgliedern von pax christi zu verdanken.

Wir fordern die deutsche Bischofskonferenz auf, anzuerkennen, dass die Friedensstimme von pax christi in der katholischen Kirche gebraucht wird und daher auch für ihr öffentliches Ansehen von der Kirchenleitung dauerhaft gefördert werden muss.

Dieses Schreiben veröffentlichen wir auf unserer Webseite. Gerne stellen wir Ihre Stellungnahme dazu ein.

Mit freundlichen Grüßen

MÜNCHNER FRIEDENSBÜNDNIS

i. A.

Brigitte Obermayer

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Kopie an:

Herrn Erzbischof Reinhard Marx, Erzbischöfliches Ordinariat München

pax christi, Sekretariat, Berlin