Münchner Friedensbündnis
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An die Medien

31. März 2002

Presseerklärung
 

Ostermarsch München: Deutlicher Protest gegen Kriegspolitik

Mit weit über 2000 Teilnehmern hat sich die Beteiligung
im Vergleich zu den Vorjahren mehr als verdoppelt.

Zum Verlauf des Ostermarsches erklärt Franz Iberl für das veranstaltende Münchner Friedensbündnis:

Der Münchner Ostermasch stand unter dem bedrückenden Eindruck der militärischen Offensive Israels in Palästina. Wir verurteilen diese Eskalation wie jede Art von Terror. Ohne eine Ende der völkerrechtswidrigen israelischen Siedlungsü und Besatzungspolitik haben jene palästinesische Kräfte, die auf Verständigung setzen, keine Chance.

Clemens Ronnefeldt vom Internationalen Versöhnungsbund hob auf der Kundgebung den mutigen Einsatz der mehr als 300 israelischen Soldaten hervor, die sich dem Einsatz im Besatzungsgebiet verweigern. Er berichtete von Begegnungen zwischen palästinensischen und israelischen Friedensgruppen, denen unsere besondere Solidarität gilt.

Er stellte u. a. den Zusammenhang zwischen der deutschen Politik und der gegenwärtig besonders bedrohlichen Kriegspolitik der USA dar. Er forderte Schröder und Scharping auf, deutsche Soldaten vor allem aus Kuweit und Somalia zurückzuziehen, wo sie in einen durch nichts zu rechtfertigenden Irak-Krieg verwickelt würden, und kündigte Protestaktionen beim Berlinbesuch von Präsident Bush an.
(Die Redemanuskripte sind zugänglich über www.muenchner-friedensbuendnis.de/aktuelles/02_03_30_oma.html)

Der Münchner Geschäftsführer von ver.di, Heinrich Birner, ging auf die bedrohliche Rolle der GLobalisierung für die Arbeitnehmer ein, und schloss so an Thomas Forstner an, der schon auf der Auftaktkundgebung für attac sprach. Birner kritisierte auch die verhängnisvollen Sicherheitsgesetz als demokratiewidrig und verurteilte die Repression anlässlich der Proteste gegen die sog. "Sicherheitskonferenz".

Als exemplarisches Beispiel für die vielen Konflikte, die allzu schnell aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit gelangen, griff das Münchner Friedensbündnis das Thema Kurdistan durch die Einladung an Esen Kahraman auf. Sie schilderte die Gewalt gegen Kurden durch die türkische Regierung, die dabei auch deutsche Unterstützung erhält. Solidarität für Kurden ist nötig und wäre auch für uns ein Signal zur Völkerverständigung. Die Türkei stellt militärische Kräfte für die NATO und wird wohl auch deshalb beim Thema Menschenrechte nicht ernstlich gefordert.

Angesichts der zunehmenden militärischen Gewalt - gerade auch unter deutscher Verantwortung - ist es ermutigend, daß sich heute wieder mehr Menschen dagegen zur Wehr setzten. Mit deutlich über 2000 Teilnehmern hat sich der Münchner Ostermarsch im Vergleich zu den Vorjahren mehr als verdoppelt. Ohne weiter wachsendes außerparlamentarischen Engagement ist allerdings nicht mit einer besseren Politik zu rechnen.

Dazu riefen auch die "Truderinger Frauen" in ihrem Sketch auf. Das Musikprogramm war diesmal von besonderer Intensität und sprach die ganze Bandbreite des Publikums an - von Friedenspirituals von Monika Cyrani bis zur Hip-Hop-Band ASM, die musikalisch zur Gegenwehr gegen Krieg anspornte!

Mit freundlichen Grüßen
Franz Iberl

Rückfragen Tel. 089/181239, 31190520, 2715917 (am 1.4. erst abends) Email: friedensbuero@muenchner-friedensbuendnis.de

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