An die Medien - Pressemitteilung 23. April 2011 ... ergänzt

Das Münchner Friedensbündnis freut sich über einen gelungenen Ostermarsch.

Bei bestem Wetter und bester Stimmung lief nach Eintreffen des Zuges das abwechslungsreiche Kundgebungsprogramm mit gut 900 Teilnehmer_innen - mehr als im Vorjahr.
(gleichzeitig mit anderen Ostermärschen in Bayern - s.u.).

Beim Auftakt am Orleansplatz hatte Mohamad Saleh u.a. dazu aufgefordert - als Gegengewicht zur typischen Medienberichterstattung - sich durch direkte persönliche Kontakte ein eigenes Bild über die Situation in den Ländern des Nahen Ostens zu machen - sei es durch Reisen oder durch Veranstaltungen mit Gästen aus den Ländern.

Am Marienplatz brachte die Gruppe Gypsi Pogos u.a. das berühmte "Der Deserteur" und das Ostermarschlied.

Im Grußwort der Stadt ging Stadträtin Brigitte Wolf u.a. auf die Rolle der Rüstungsindustrie in München seit der Ära Strauss ein - für die Entwicklung unserer Stadt und der ganzen Region ist die Abkehr von der Rüstungsproduktion eine Aufgabe, die erst noch gelöst werden muss.

Christina Hacker stellte den Zusammenhang von ziviler und militärischer Atomtechnik auch ausdrücklich am Beispiel des Garchinger Forschungsreaktors dar - die zugesagte Umrüstung auf nicht hochangereichertes Uran ist offensichtlich in weite Ferne gerückt.
Speziell wird zu der Großaktion zu Grundremmingen in Günzburg am Ostermontag aufgerufen, die zum 25. Tschernobyl-Jahrestag stattfindet - wir erwarten viele Münchner_innen auch in Günzburg, wofür überregional mobilisiert wird!

Paul Kleiser erinnerte an die Hoffnungen, die sich mit dem Aufbruch in Tunesien und Ägypten verbinden und machte deutlich, daß die Ablehnung der NATO-Angriffe in Libyen keine Akzeptanz der Politik Ghadafis bedeutet.

Der Protest der Friedensbewegung gegen den Libyeneinsatz der NATO war auch schon beim Auftakt, bei der Moderation am Marienplatz und im Grußwort von Brigitte Wolf enthalten.

Paul Kleiser schlug in seinem Beitrag noch eine Brücke zu den wirtschafts- und sozialpolitischen Auseinandersetzungen im EU-Raum, und zeigte die Bedeutung des Widerstands gegen den sozialen Kahlschlag z.B. in Griechenland auch für uns. Er betonte vor allem die Verantwortung Deutschlands bei der EURO-/EU-Krise.

Die Zuschauer verfolgten gebannt die Aufführung der "Truderinger Friedensfrauen"1
, in der diese schmerzhaft eine "Oster-Rüstungsmesse" persiflierten.

In ihrer Moderation ging Petra Finsterle auch auf das andauernden Leiden der Palästinenser ein, das hinter den anderen Katastrophen von Fukushima bis Libyen aus dem Blickfeld zu geraten droht.

Es war weiter Raum für die Kampagne "Hallo Finanzamt - Steuern gegen Gewalt" und für den gewerkschaftliche Arbeitskreis "Friedliche Schule", die beide mit Infoständen - neben vielen weiteren Initiativen - am Marienplatz vertreten waren.

Der erste Münchner Ostermarsch fand vor 50 Jahren statt. Als kleine Überraschung wurde dazu Claus Schreer auf die Bühne gerufen. Er ist einer der Teilnehmer vom Ostermarsch vor 50 Jahren in München, und - deshalb wurde ihm zum Jubiläum ein Blumenstrauß überreicht - er ist bis bis heute durchgehend öffentlich wirksam am Thema engagiert!

Claus Schreer erinnerte in einer kurzen Antwort daran, daß die Ostermärsche der 60er Jahre sich gegen die atomare Bewaffnung der Bundeswehr richteten, die ja dann tatsächlich verhindert wurde!
Gegenwärtig findet er besonders bedauerlich, wie schwer es heute ist, Menschen gegen den NATO-Krieg in Libyen zu mobilisieren. Trotzdem, Aufklärungsarbeit gegen die Mainstream-Politik findet statt!

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Ich bin darauf angesprochen worden, daß der Münchner Ostermarsch doch "bayernweit" sei - nein, das ist (traditionell) nicht der Fall: Es ist keine zentrale Veranstaltung, sondern es gab an diesem Ostersamstag in Bayern außer in München noch weitere Termine in Ansbach, Augsburg, Erlangen, Traunstein und Würzburg.

Am Ostermontag gibt es weitere Veranstaltungen: Fürth, Landshut und Nürnberg. Und etwas anders, die Wanderung in Mittenwald/Anfahrt aus München.
Dazu wie erwähnt speziell in diesem Jahr "25 Jahre Tschernobyl" Grundremmingen/Günzburg, Grafenrheinfeld

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Das "Netzwerk Friedenskooperative" bietet online eine bundesweite Übersicht der Ostermarschaktionen mit Terminen, Redner_innen und Berichten: http://www.friedenskooperative.de/netzwerk/om2011.htm
Speziell für Bayern entstand daraus die Übersicht beim Münchner Friedensbündnis, woraus ich die Orte bereits erwähnte:
http://muenchner-friedensbuendnis.de/Ostermaersche-in-Bayern-2011

Rede-Manuskripte, bisher liegen vor:

Friedliche Grüße
Franz Iberl

Rückfragen: Tel. 089 181239 (AB)
Email: friedensbuero@muenchner-friedensbuendnis.de

  • 1 vollständig: Truderinger Frauen für Frieden und Abrüstung